Viele Menschen kriegen eine Gänsehaut, wenn sie von Engstellen unter Tage hören. Da sind ganz viel Bilder im Kopf: wie Dunkelheit, Kälte und und und. Der große Grusel der Oberweltler.
Und was ist der Große Grusel von uns Unterweltlern? Für viele ist das klar: Untertage-Unterwasser.
Also haben wir uns mit Stephan Schild vom Arbeitskreis Kluterthöhle zusammen gesetzt und er hat viele Fragen zum Tauchen und zur Unterwasser-Forschung im Rheinischen Mittelgebirge beantwortet.
Definitiv ein Tiefes Thema. Fast zweieinhalb Stunden haben wir geredet. Dabei hat Stephan erklärt, dass „Höhlenforschung unter Wasser“ herzlich wenig mit dem Höhlentauchen, wie es in Kursen gelehrt wird, zu tun hat.
Er hat auch erklärt, warum er praktisch immer mit Nullsicht arbeitet, warum Vermessung unter Wasser ganz anders funktioniert als über Wasser und warum TaucherInnen eher dreidimensional denken – und er deswegen lieber mit dreidimensionalen Modellen arbeitet, als mit klassischen Höhlenplänen.
Natürlich sind auch die Rahmenbedingungen vom Tauchen und auch Gefahr und Angst ein Thema. Und ganz viel geht es in unserem Gespräch natürlich um Höhlen in Stephans Arbeitsgebiet in Nordrheinwestfalen: Kluterthöhle und Bismarkhöhle. Selbecker Quellhöhle, den Löwenspring, die Frettermühler Wasserhöhle aber auch die Aachquelle in Süddeutschland, wo die Donau angezapft wird.
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Verband der Österreichischen Höhlenforscherinnen, Verband der deutschen Höhlenforscherinne und Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung. Bei allen dreien dürfen natürlich auch Männer mitmachen – die sind ja auch irgendwie mit gemeint.
Es ist ein Leid mit dem Gendern. Früher war alles einfacher. Da hatten Leute, die nicht so waren wie wir weisse alte Männer, die Klappe zu halten; waren bestenfalls irgendwie doch auch gemeint und schlimmstenfalls kriegten sie eins aufs Maul, wenn sie uns nicht die Pantoffeln zum Fernsehsessel trugen. So erzählt man sich zumindest.
Und jetzt hat Mann den Ärger – nur weil uns der Nachwuchs nicht die Türen einrennt, sollen wir plötzlich Sternchen in die Wort*innen machen und nicht mehr so breitbeinig rumsitzen.
Wir haben uns mit Pauline Oberender virtuell zusammengesetzt und ein bisschen über das Leid mit dem Gendern, aber auch über andere Formern der Diversität in der Höhlenkunde gesprochen.
Pauline arbeitet im Naturhistorischen Museum in Wien und ist eine der wenigen hauptberuflichen Höhlenforschenden weltweit. Sie ist also Profi und weiß, wovon sie redet.
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Detlef und Max plauschen darüber was sich in ihrer kleinen Karstwelt so die letzten Wochen getan hat.
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Immer wieder komme ich an diesem Namen vorbei. Oder eben nicht vorbei.
Bernd Kliebhan hat die Kluterthöhle vermessen, da war ich noch nicht mal im Kindergarten. Wer obskure Dokumente zum Rheinischen Schiefergebirge sucht, kommt immer mal wieder an seiner Homepage vorbei. Wer die Arte-Produktion „Expedition in die Dunkelheit“ bestellen will, landet bei ihm. (19 Euro, hier bestellen!) Die einzige mir bekannte Webseite (neben lochstein.de) im Deutschen Internet zur Geschichte der Höhlenforschung betreibt er.
Grund genug für ein ausführliches Gespräch. Wir haben uns lang unterhalten: über Martell, Max Kämper und die Mammut Cave, Höhlenfotografie und -filmen, Inszenierung und Authentizität, Höhlenforschung im Sauerland und kulinarischen Karst.
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Wie stellen wir uns als Höhlenforscher eigentlich nach außen dar?
Also nicht in Richtung einer staunenden Öffentlichkeit, sondern gegenüber Leuten, die auch mal in die Höhle wollen. Gegenüber Leuten die wie wir sind – und doch anders.
Die einfach mal mitkommen wollen, das Abenteuer suchen. Die vielleicht Vereinsmeierei ganz gruselig finden. Aber auch Leute, die uns vielleicht eines Tages als Katasterführer, Experten, Schlüsselhüter und Groß-Höhlenforscher ersetzen könnten.
Wenn ich mir die Höhlenforschung im Internet anschaue, hab ich den Eindruck, dass wir solche Leute nicht wirklich im Auge haben. Wir bleiben lieber in unserer schlammigen Komfortzone und lassen uns bestaunen.
Ich habe mich diesmal mit Michael Streiner virtuell zusammengesetzt, um über das von ihm initiierte Projekt höhlenforschung.org zu reden.
Auch zu Gast sind Datenschutzhürden, Außenwirkung, Vereinsleben, Neulinge, ausländische Attitüden und das besondere Gemeinschaftsgefühl unter Tagend und Frage, warum auf hoehlenforschung.org Deutschland ein weißer Fleck ist.
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